Vigeliusschule: Gesamtschule in Haslach versucht den Brückenschlag zur Wiehre und anderen Stadtteilen Freiburgs
Eva von der Vigeliusschule in Haslach wollte sich beim OBNF-Treffen in der Pestalozzi-Mensa gerne über Austausch und Diversität in der Freiburger Schüler*innenschaft unterhalten. Der Fokus liegt dabei auf den Austausch und die Mobilität zwischen den Stadtvierteln innerhalb Freiburgs. So gebe es zahlreiche Familien aus der Wiehre, die großes Interesse am Konzept der Gemeinschaftsschule zeigten, aber aufgrund von Vorurteilen oder Vorbehalten gegenüber Haslach ihre Kinder vornehmlich auf Schulen in der Wiehre schickten. Eva will einerseits des Werben in anderen Stadtteilen nicht aufgeben, befindet sich andererseits aber auch an einem Punkt, an dem der geringe Erfolg den Aufwand nicht mehr zu rechtfertigen scheint.
Während ein größeres Team um Eva die Arbeit erleichtern könnte, empfiehlt Benedikt, die nächsten Schritte erst zu gehen, wenn sie einige aktive Unterstützer*innen um sich versammelt hat. Das beugt auch dem Gefühl vor, einsam auf verlorenem Posten zu kämpfen. Dejan merkt an, dass eine andere Herausforderung neben den eigenen Ressourcen auch der träge Ruf der Schulen und Stadtteile sei, der sich nur über Jahre weiterentwickle. Gegebenenfalls wäre es sinnvoller mehr intern zu werben und zu kommunizieren als von außen akquirieren zu wollen und dann auf die Strahlwirkung und Mund-zu-Mund-Werbung zu setzen. Auch könne man das Barcamp nutzen um zu werben. Ganz grundsätzlich sei es aber auch nötig, die „Bildungsangst, die viele Eltern haben anzugehen und abzubauen, sodass Kinder stärker in stadtteilübergreifenden Austausch treten“, so Miriam. Elias, der zum Studium nach Freiburg gezogen ist, merkt an, dass es in Freiburg besonders auffällig sei, dass mehr und mehr wohlhabende Familien ihre Kinder auf Privatschulen schicken und so frühzeitig zu einem Auseinanderdriften der Gesellschaft beitragen. Diese Spaltung durch die Wahl der Bildungswege würde bereits durch die Unterteilung in Unistudium für Gymnasien und PH-Studium für die anderen Schularten verstärkt. Da es keine Ausbildung für Gemeinschaftsschulen gäbe, würden diese leicht in der öffentlichen Wahrnehmung auch der Referendar*innen hinten runterfallen.
Ein weiteres Forum zum Bekanntmachen des Gesamtschulkonzepts könnten Seminarveranstaltungen für Referendar*innen sein, schlägt Miriam vor. Hier würde ohnehin über andere Schularten gesprochen, wobei diesen durchaus mehr Raum gegeben werden könnte. Abschließend schlägt Dejan vor, die Debatte auf die städtische Ebene weiterzugeben und etwa die Verwaltung mit ins Boot zu holen und ihnen Impulse zu stärkerem Bildungsaustausch zwischen den Stadtteilen zu geben.
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