Medienkonzeptprozessdokumentationspräsentation
Martin hat beim OBNF-Treffen im Juli eine kleine Medienkonzeptprozessdokumentationspräsentation gehalten. Er arbeitet an der demokratischen Schule Kapriole in Freiburg, wo agile Schulentwicklung stattfindet, weil die Schulversammlung die Entscheidungsinstanz ist. Das Thema Medien wurde bislang recht schwarz-weiß gehandhabt. Entweder wurde alles verboten oder alles geöffnet. Nun suche die Kapriole mehr Graustufen, so Martin. Daher wurde für das Thema Digitalisierung eine Medien-AG geschaffen, die verschiedene Themen bearbeitet. Wichtig ist dabei, dass sich Schüler_innen von der 1. bis zur 10. Klasse kritisch über Medien austauschen.
In einer Erlaubt-Liste (ehemals „Whitelist“) halten die Schüler_innen Webseiten fest, die auf den Schulrechnern erlaubt sein sollen. Wöchentlich diskutiert die Medien-AG diese Liste und tauscht sich intensiv über die einzelnen Inhalte aus. Ein weiteres Element ist der Führerschein Stufe 1, bei dem es um Grundlagen der Computernutzung geht. Beim Führerschein Stufe 2 geht es um weiterführende Kompetenzen, die Schüler_innen brauchen um sich im freien und offenen Netz sicher bewegen zu können.
Von der Sekundarstufe kamen weitergehende Überlegungen, die an drei für alle verpflichtenden Terminen an der Kapriole diskutiert wurden. Beim ersten Termin war der Aufhänger einer Diskussion das erste Tiefseekabel durch den Atlantik, das neue Kommunikationswege ermöglichte. In einem Kapriole Talk wurden bei dem zweiten Termin mehrere Themen rund um Medien in der Schule diskutiert. Im Anschluss daran gab es eine Umfrage. Beim letzten Termin gab es gemeinsame Abstimmungen. Dabei wurden Leitlinien und Regeln der Medien-AG beschlossen. Es braucht die jeweiligen Führerscheine, um digitale Geräte überhaupt in der Schule nutzen zu dürfen. Die Mediennutzung wurde folgendermaßen geregelt:
- Spiele und Videos: immer erlaubt
- Spiele und Videos zum „Zocken und Glotzen“: nur nachmittags
- ungeeignete Videos: nicht erlaubt
In der anschließenden Diskussion beim OBNF ging es um die Wertungen, die automatisch bei der Diskussion rund um Computerspiele und auch andere Aspekte der Medienbildung reingetragen werden. Auch wurde in Frage gestellt, ob es diese Form von Regeln überhaupt brauche. Martin meinte, dass damit Schüler_innen an der Kapriole vor dem Zu-viel-Zocken geschützt würden. Wichtig ist dabei, dass die Schüler_innen selbst weniger zocken und glotzen und sich selbst davor bewahren wollten. Dejan schlug als einzige Regel in Bezug auf Philippe Wampfler vor: „Benutze das Smartphone, wenn du es zum Lernen brauchst.“
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